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Management: Chief Algorithmic Officer Der erste Einsatz eines Algorithmus im Management eines Unternehmens verlief nach Ansicht der Board-Kollegen erfolgreich: Er brachte Qualitäten in die Entscheidungsfindung ein, die den menschlichen Managern fehlten. Für die weitere Verbreitung von Management by Algorithm werden aber zwei Kriterien wichtig sein, auf die es auch bei menschlichen Entscheidungen ankommt: Vertrauen und Kontrolle.

Im Mai 2014 war der erste Algorithmus auf einer Position angelangt, von der die meisten Menschen nur träumen können: im Board of Directors eines Unternehmens. „Vital” so der Name des Stücks Software, wurde ins höchste Entscheidungsgremium der Hongkonger Venture-Capital-Firma Deep Knowledge Ventures berufen. Sein Job: alle verfügbaren Daten über potenzielle Investments zu checken und eine Bewertung abzugeben, ob ein Einstieg bei dem jeweiligen Unternehmen empfehlenswert sei. Nach drei Jahren Algo-Tätigkeit bekannte der Gründer von Deep Knowledge Ventures, Dmitry Kaminsky, die Software habe sein Unternehmen gerettet – weil sie die menschlichen Boardmitglieder davon abgehalten habe, in „überhypte Projekte” zu investieren.

Das entspricht der optimistischen Zukunftsvision für die Rolle von Algorithmen in Leben und Beruf: Sie werden eine Art digitaler Schutzengel, der uns durch den Alltag leitet und aufpasst, dass wir nicht vom guten Weg abkommen. Allerdings: Je abstrakter die Mechanismen werden, die uns steuern, umso wichtiger wird das Vertrauen beziehungsweise Misstrauen in die höheren technischen Intelligenzen. Denn in einen Algorithmus so einfach hineinschauen geht nun mal nicht.

Wenn etwas nicht einfach geht, aber trotzdem wichtig ist, braucht man eben Experten, die den Kontroll-Job erledigen können, meint der Wissenschaftspublizist Christoph Kucklick, und setzt auf einen Prozess „ähnlich wie derjenige, der im gesamten Verlauf des 20. Jahrhunderts zur Transparenz der Finanzdaten geführt hat”. Am Ende dieses Prozesses standen die Wirtschaftsprüfer, wie wir sie heute kennen: „global agierende Netzwerke, die mit einem mehr oder weniger einheitlichen Rahmenwerk agieren und sowohl nationale Gesetze als auch internationale Bilanzierungsregeln anwenden; so etwas Ähnliches brauchen wir auch heute für Daten und Algorithmen.”

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