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Arbeitszeit: 24/7/365 Rund um die Uhr arbeitsfähig und einsatzbereit sein – das müssen Apps, Webseiten und Unternehmen. Menschen sind dazu rein physisch nicht geeignet. Wie sich der Always-on-Anspruch der Kunden mit den Bedürfnissen der Beschäftigten in Einklang bringen lässt.

Die Grenze sollte hart wie eine Mauer sein: Work ist work und life ist life. Die harten Kämpfe, in denen die Arbeiterbewegung erst den 12-, dann den 10- und dann den 8-Stunden-Tag erfochten hatte, erst für sechs, dann für fünf Tage pro Woche, sie sollten nicht vergebens gekämpft worden sein – Freizeit sollte auch frei bleiben. Auch die trendige «Work-Life-Balance» liess die Grenze zwischen Privatleben und Arbeitszeit bestehen, schaukelte allenfalls ein wenig darauf herum.

Diese Grenze war seit jeher künstlich. Menschen werden weder als Arbeitstiere noch als Freizeitmenschen geboren, sondern als tätige Wesen. Glück, Leistung, das menschliche Leben an sich definieren sich nicht über austarierte Teile des eigenen Lebens, sondern über das Ganze – ob Tätigkeit oder Musse, ob mit oder ohne Sinn, ob bezahlt oder nicht.

Durch die Digitalisierung verliert die alte Grenzziehung weiter an Bedeutung. Durch das Smartphone hat man überall und jederzeit potenziell das gesamte Büro dabei, ist potenziell jederzeit arbeitsfähig. Und hat genauso jederzeit und überall das gesamte Privatleben dabei, ist potenziell jederzeit ansprechbar. Vor kurzem noch waren es lediglich Topjob-Inhaber, etwa Manager und Spezialisten im Dienst globaler Konzerne, die rund um die Uhr und rund um den Erdball im Einsatz waren und die benötigte Infrastruktur erhielten – heute gibt es das bis hinunter zum Praktikanten.

Und die potenziell ständige Verfügbarkeit wird auch tatsächlich immer stärker nachgefragt. Webseite und App eines Unternehmen sind rund um die Uhr in Einsatz, Kunden oder Lieferanten melden sich aus völlig anderen Zeitzonen, und wenn am Freitagabend die Firma auf Facebook in einen Shitstorm gerät, ist es die denkbar schlechteste Strategie, mit einer Reaktion bis zum Dienstbeginn am Montagmorgen zu warten. 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr, das ist die ideale Arbeitszeit für ein Unternehmen und seine Services.

Aber es ist nicht die ideale Arbeitszeit für seine Beschäftigten. In einigen Unternehmen wird den Mitarbeitern denn auch am Abend und am Wochenende die Mailbox abgeschaltet – Dienstliches muss warten. (Oder wird per Whatsapp oder Facebook erledigt, wer nicht abschalten will, kann dazu auch nicht wirklich gezwungen werden). Andere gewähren Dienstausgleich, und manchmal noch einen Bonus dazu, wenn sich Beschäftigte ausserhalb der Arbeitszeit für die Firma engagieren, etwa in einer Debatte auf Social Media. Noch einen Schritt weiter gehen die Global-Schichtbetriebe: Wenn in Zürich Feierabend ist, öffnet gerade die Aussenstelle in San Francisco – die wiederum den Staffelstab an Schanghai weiterreicht, bis dann am nächsten Morgen wieder Zürich dran ist.

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