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Personalberater: Micro-Headhunting Wenn es um feste Jobs, um grosse Aufgaben geht, wird der klassische Personalberater weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Wenn es aber um kleine Aufgaben geht, um Gigs, darum, jemand auszuhelfen, können sich auch völlig andere Dienste entwickeln.

Ginge es um einen „Elevator Pitch”, um die kürzestmögliche Form, einem potenziellen Investor das eigene Start-up schmackhaft zu machen, man käme mit fünf Worten aus: Wie Uber, nur für Headhunting. Ein Service für jemanden, der jemanden braucht, um eine Aufgabe zu erledigen. Man gibt an, was man sucht, und wer immer jemanden kennt, der dazu passt, gibt die entsprechende Empfehlung.

Die verschiedenen Plattformen der Gig Economy bieten bislang nur spezialisierte Services an: Uber für Fahrten beispielsweise, Swisscom Friends für technische Installationen, Helpling für Hauspersonal. Beim Micro-Headhunting ginge es schlicht darum, jemand aus seinem Bekanntenkreis einen Gefallen zu tun; und selbst davon zu profitieren.

Dass ein solches System erfolgreich sein könnte, belegte schon vor 44 Jahren ein Aufsatz im American Journal of Sociology: „The Strength of Weak Ties” von Mark Granovetter, einer der meistzitierten wissenschaftlichen Aufsätze überhaupt. Denn die „schwachen Bindungen” mit Bekannten, die man ausserhalb des engen Netzwerks von Freunden und Familie hat, bieten eine Vielzahl von Kontaktflächen zu einer Vielzahl von verschiedenen Regionen, Branchen, Unternehmen, Aufgaben.

„Neue Informationen verbreiten sich mit hoher Wahrscheinlichkeit entlang dieser schwachen Bindungen”, sagt Granovetter, weil sie uns mit Personenkreisen verbinden, die ausserhalb unseres eigenen Kreises liegen. Unsere Freunde kennen sich und reden miteinander. Aber unsere Bekannten kennen nicht alle diese Freunde, sondern andere Menschen.” Dass sich diese potenzielle Vielfalt hervorragend für die Arbeitswelt eignet, hat Granovetter selbst erlebt: „Meine verschiedenen Jobs wurden fast immer durch schwache Bindungen vermittelt.”

Als „Kennst du nicht jemanden, der ...” nutzen wir die Vielfalt der Weak Ties seit langem im Alltagsleben. Als „Gibt es hier jemanden, der jemanden kennt, der ...” kann daraus ein Geschäftsmodell werden. Es könnte die noch bestehende Lücke zwischen Nachbarschaftshilfe und Personalberatung füllen – und es steht für die bereits existierenden Arbeitsvermittler genauso offen wie für jemand, die ihrem Start-up mit einem Elevator Pitch zum Durchbruch verhelfen will.

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