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Personalmanagement: Digitales Atmen Die „atmende Belegschaft“ ist ein zentrales Element im heutigen Personalmanagement. Wie lässt sich dieses Atmen in der noch deutlich volatileren Digital-Ära bewerkstelligen?

Planbarkeit war gestern. Im Zeitalter der Massenproduktion konnten Produktions- und Distributionsabläufe weit im Voraus kalkuliert werden. Optimiert wurden die Produktionsprozesse, zum Beispiel durch Just-in-time-Logistik, mit der alle benötigten Vorprodukte exakt zum benötigten Zeitpunkt angeliefert werden. Personalmanagement war dementsprechend in erster Linie Personalplanung: Wie viele Personen welcher Qualifikationen werden für den voraussichtlichen Bedarf der nächsten Zeit benötigt?

Globalisierung und Individualisierung haben schon in den vergangenen Jahrzehnten die Planbarkeit begrenzt. Lieferketten wurden anfälliger, die Nachfrage volatiler, die Kundenwünsche individueller. Eine Konsequenz dieser Entwicklung war eine flexiblere Anpassung der Personalstärke: Atmende Belegschaften, mit denen auf Spitzen und Dellen in der Nachfrage reagiert werden konnte. Dafür wurde in grossem Umfang auf befristete Arbeitskräfte und Personalverleiher zurückgegriffen.

Die Digitalisierung erhöht die Volatilität noch weiter: Produkte wollen nicht bestellt und irgendwann abgeholt werden, sondern sollen jetzt und hier zur Verfügung stehen; wenn im Netz eine Attacke auf Produkte des Unternehmens gestartet werden, muss so sofort wie möglich reagiert und kommunikativ gegengesteuert werden. Personalplanung im traditionellen Sinn kann bei dem verlangten Tempo kaum mithalten – das „Atmen” würde schlicht zu kurzatmig.

Aber die Digitalisierung schafft auch Instrumente, um schneller und präziser reagieren zu können – in vielen Fällen sogar schon, bevor der Fall eintritt, auf den man reagieren muss. Big Data verheisst, mit Prognosen den zukünftigen Bedarf (zumindest auf kurze Sicht) so verlässlich abschätzen zu können, dass das Unternehmen einatmen kann, bevor die Luft überhaupt gebraucht wird; dann könnte auf den Punkt die volle Leistung erbracht werden. Besonders optimistisch, was die Prognosemöglichkeiten angeht, sind die Such-Weltmeister von Google: Suchanfragen nach Erkältungsmitteln sollen Grippe-Epidemien vorhersehen, und aus der Zahl der Online-Jobsuchen soll sich die Entwicklung am Arbeitsmarkt erschliessen. Die Trefferquote ist zwar bislang noch nicht berauschend – aber mit der weiteren technologischen Entwicklung werden Maschinen und Programmierer die Zukunft noch in den Griff bekommen.

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