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Strukturwandel: En guete, Software „Software is eating the world“, prophezeite Marc Andreessen – was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert werden. Und wie sieht die Welt dann aus, nachdem sie von der Software gegessen wurde?

Im Jahr 2011 brachte der einstige Internet-Pionier und spätere Venture-Capital-Investor Marc Andreessen in einem Text für das Wall Street Journal das neue Zeitalter auf seinen bislang besten Begriff: „Software is eating the world”. Praktisch alle Strukturen, mit denen wir das 20. Jahrhundert beendeten, sind hardwarebasiert und funktionieren analog. Und praktisch alle Strukturen, die im 21. Jahrhundert aufgebaut wurden, sind softwarebasiert und funktionieren digital. Das Gewicht verschiebt sich dabei immer mehr auf die Seite des Digitalen: weil etwas auf dieser Seite wächst und/oder etwas auf der anderen Seite schrumpft beziehungsweise verschwindet.

Diese Bewegung verläuft nicht überall und gleichzeitig, sondern in Wellen, die an jeweils unterschiedlichen Stellen das Land überspülen. In der Wirtschaft werden dabei unterschiedliche Branchen zu unterschiedlichen Zeiten getroffen. Mit als erste war die Musikindustrie an der Reihe, die schon um die Jahrtausendwende von einem einzigen Teenager in eine Existenzkrise gebracht wurde. Er hiess Shawn Fanning, und die von ihm entwickelte Filesharing-Software Napster pulverisierte das traditionelle Geschäftsmodell der Branche.

Andere Bereiche der Medienbranche folgten dicht darauf. Besonders hart getroffen wurden die Nachschlagewerke, auf ziemlich aussichtslosem Posten stehen Zeitungen und Zeitschriften (die zumindest auf Papier kaum Zukunft haben), wobei Segmente wie das Fernsehen oder wissenschaftliche Fachzeitschriften zumindest derzeit noch besser da stehen. Und auch jenseits der von der Digitalisierung natürlich direkt betroffenen Medienbranche kommen die Einschläge näher – etwa bei den Banken oder im Einzelhandel. Am Ende wird sich wohl keine Branche dem Sog der Software entziehen können.

Bei den frühesten Opfern kann man ganz gut erkennen, dass die Digitalisierung nicht das Ende ist, sondern einen neuen Anfang markiert. Musik wird mehr gehört als je zuvor, und es werden auch deutlich mehr neue Musikstücke veröffentlicht als zu den Zeiten, als der Markt von ein paar Plattenfirmen beherrscht wurde. Zwar wird mit dem direkten Verkaufen von Tonträgern nur noch ein Bruchteil des früheren Umsatzes gemacht, dafür umso mehr mit Konzerten und Fan-Produkten. Der direkte Eindruck zählt – und wird bezahlt; die Performance wird das Produkt.

Auch der Welt an sich wird es gar nicht so schlecht bekommen, von der Software gegessen zu werden, beruhigt der Silicon-Valley-Philosoph Venkatesh Rao: „Die Zukunft wird dadurch gekennzeichnet sein, dass die Kosten für Problemlösungen rapide sinken. Wir bewegen uns in eine Welt, die mit prometheischem Elan intelligenter wird und die Fesseln der Vergangenheit abwirft – wie frühreife Teenager, die der elterlichen Obhut entwachsen.”

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