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Leadership: Die Bienenkönigin im kreativen Schwarm Hierarchie ist out im digitalen Zeitalter, Schwarm ist in. Aber so ganz ohne eine vorgegebene Richtung kann es einem Schwarm schon mal passieren, dass er orientierungslos umherirrt. Wie ein Schwarm-Leadership aussehen kann.

Nicht alle Schwärme sind gleich. Das gilt in der biologischen Welt genauso wie in der digitalen. Fisch- oder Heuschreckenschwärme sind so lange relativ orientierungslos, bis irgendwo Futter auftaucht, und stossen dann geballt auf das Ziel zu. Vogelschwärme hingegen haben ein vorgegebenes, oft weit entferntes Ziel, und legen im Verbund weite Strecken zurück. Und Bienenschwärme agieren scheinbar planvoll und koordiniert, auch wenn das einzelne Tier keinen Überblick über die Gesamtsituation hat.

Für jedes dieser Schwarmverhalten gibt es Entsprechungen in der digitalen Welt. Bei einem Shitstorm in sozialen Medien beispielsweise kann man sich schnell vorkommen wie in einer Heuschreckenplage, Parteiaktivisten haben in ihrem Kommunikationsverhalten ähnlich wie Zugvögel ein Ziel vor Augen, nämlich ein möglichst gutes Abschneiden bei der nächsten Wahl, und arbeiten auch ohne Direktiven der Zentrale mit ihren Mitteln darauf hin.

Die produktivsten Schwärme der Digisphäre aber verhalten sich ähnlich wie ein Bienenschwarm, meint Peter Gloor, Forscher am Center of Collective Intelligence des MIT: „Genau wie bei den Ameisen oder Bienen ist auch ein Schwarm von Menschen in der Lage, erstaunliche Dinge zu leisten. Und genau wie ein Schwarm von Ameisen oder Bienen braucht auch ein menschlicher Schwarm eine Bienenkönigin – jemanden wie Steve Jobs, Larry Page, Mark Zuckerberg oder Elon Musk.”

Diese Struktur fand Gloor auch bei Projekten, die ganz anders arbeiten als ein Unternehmen, nämlich rein auf Basis von Kollaboration: Ich ging davon aus, dass Gemeinschaften wie die der Open-Source-Entwickler von Linux oder die der Wikipedia-Bearbeiter aus Menschen bestünden, die jeweils etwa das Gleiche beitragen. Aber was ich vorfand, war das genaue Gegenteil. Es stehen starke Führer an der Spitze, Jimmy Wales bei Wikipedia und Linus Torvalds bei Linux, deren Wort auch immer noch ein hohes Gewicht hat.

Dieses Gewicht wiederum beruht nicht in erster Linie auf dem einmaligen Gründungsakt, als vielmehr auf den tatsächlich erbrachten Leistungen: „Leadership basiert hier auf Ratings, nicht auf Rankings; es basiert auf Meritokratie, nicht auf Hierarchie.” Und je mehr die Digitalisierung auf die Strukturen traditioneller Unternehmen einwirkt, desto mehr wird auch dort das meritokratische Element in den Vordergrund treten – aus kommandierenden Generälen werden kommunizierende Bienenköniginnen.

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