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Gesellschaft: Das kleine u Ein Unternehmen (mit grossem U) haben nur wenige. Etwas unternehmen (mit kleinem u) wollen eigentlich alle. Dann könnten ja eigentlich auch alle einen Vermittler für das kleine u beauftragen…

Der deutsche Entrepreneurship-Professor Günter Faltin versucht gerade, mit einem Kleinbuchstaben die Welt zu verändern. Indem er den Menschen die Angst vor dem Unternehmertum nehmen will: „Ist es jedem Menschen gegeben, Entrepreneur zu sein? Legen wir die Latte nicht allzu hoch? Ich würde die Frage anders stellen: Was ist so aussergewöhnlich am Unternehmerischen? Ist „etwas unternehmen” nicht eine Selbstverständlichkeit? Wo liegt der Unterschied, ein Fest zu organisieren, sich auf einen Marathon vorzubereiten oder ein kleines Unternehmen zu gründen?”

In einer Welt, in der den Wasserköpfen der Konzernbürokratien immer mehr eben dieses Wasser abgegraben wird, ist es volkswirtschaftlich geradezu zwingend, den Anteil der Unternehmenden an der Gesamtbevölkerung zu steigern. Umso besser, so Faltin, wenn dies nicht als Zwang gesehen wird, sondern als Chance: „Jedes Kind ist kreativ, ist gierig auf Neues, ist fantasievoll und mutig. Nirgends steht geschrieben, dass wir diese Fähigkeiten nicht auch im Erwachsenenalter nutzen können” – indem wir etwas unternehmen.

Das Bild, das so verstandene Unternehmende abgeben, ist sicherlich ein ganz anderes als heute. Es wird eine deutlich grössere Vielfalt an Qualifikationen geben, da der Inhalt, das was man unternehmen möchte, wichtiger wird als die kaufmännische Profitmaximierung. Zudem vermutet der Entrepreneurship-Experte, dass auch die Verhaltensweise eher denen des normalen Lebens ähneln als denen der Geschäftswelt: „Man muss nicht sein Leben, seine Haltung, seine Überzeugungen ändern, um Entrepreneur zu werden. Man kann ein Unternehmen gründen und betreiben, ohne sich verbiegen, ohne seine Verhaltensweisen und Werte aufgeben zu müssen. Die Einstiegsbarrieren sind deutlich niedriger als früher, dadurch ist der ganze Bereich für Normalmenschen zugänglicher geworden.”

Was diese Normalmenschen, die etwas unternehmen wollen (mit kleinem u), allerdings brauchen werden, um daraus ein Unternehmen zu machen (mit grossem U), sind Spezialkräfte: Wer etwas ganz Bestimmtes, etwas ihm oder ihr inhaltlich Wichtiges unternehmen will, wird sich Experten organisieren müssen, die dabei helfen – oder auch jemand, der für sie das Organisieren übernimmt. Woraus ein völlig neues Geschäftsfeld für Personalvermittlung entstehen kann.

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